Zugegeben, die Überschrift klingt kurios, aber seit dem gestrigen Tag haben wir allerhand Erfahrungen gesammelt, sagen wir mal so. Nach einem halben Arbeitstag am Freitag, sind wir nachmittags in Oberstdorf angekommen. Startunterlagen abgeholt und vor allem allerhand Trailbekanntschaften hallo gesagt.

Die Übernachtung. Als Übernachtungsdomizil war uns eine schlichte Pension in Oberstorf nicht abenteuerlich genug, also haben wir uns in Sonthofen im Illercamping eingemietet. In einem Fass. Nein, kein 5 Liter Fässle bekannter Biermarken, aber doch eine sagen wir für 3 Personen räumlich limitierte Unterkunft. Um es kurz zu machen: keine Chance, unsere drei TAR Taschen darin unterzubringen und gleichzeitig noch darin zu nächtigen. Ergo durfte jeder eine „Handvoll Klamotten aus dem Bus für die Nacht und das Laufdress und Kulturbeutel“ mitnehmen. Mag auch sein, dass wir aufgrund der Campingsituation am Freitagabend vielleicht nicht ganz so viel getrunken haben, wie vielleicht gut gewesen wäre. Aber die Aussicht auf einen nächtlichen Gang zum Sanitärtrakt hat uns da etwas gebremst. Fazit zur Fassnacht: andere machen ein großartiges Teamevent, Team Leki nächtigt auf engstem Raum als Teambuilding Maßnahme.

Und dann… sind wir am Samstagmorgen bei bestem Wetter um 9 Uhr in Oberstorf gestartet. Die ersten Meter durch den Ort waren dann doch nicht ganz so zügig, wie man es im Flachen vermuten könnte; die Marktstände waren fertig aufgebaut und der TAR-Tross bahnte sich seinen Weg mittendurch. So früh hätten selbst wir nicht mit einer VP gerechnet….

Vorbei an der Skiflugschanze und Freibergsee, noch im Wald und damit im Schatten, verließen wir die Waldtrails und bahnten uns in Serpentinen den Weg unter der Fellhornbahn nach oben. Die Sonne meinte es wirklich gut mit uns und der Schweiß floss in Strömen. VP1 bei km 12 und wir haben entsprechend auch sämtliche Wasservorräte gut aufgefüllt. Danach endlich schöne Trails, auf denen wir uns zur Roßgundscharte hoch arbeiteten. Mit Blick ins Nachbartal (und Rappenseehütte und so) genossen wir die flowigen Kilometer auf dem Krumbacher Höhenweg und dann war die Mindelheimer Hütte auch schon erreicht. Kein VP, aber ein Wasserschlauch, den viele nutzten. Die Terasse war schon gut von Wanderern gefüllt und gemeinerweise hatten die tatsächlich auch Kaiserschmarrn auf dem Teller. Dann folgte der Downhill ins Tal, mitunter etwas grumpelig, aber bergab ist ja (fast) immer gut. Der Anstieg zum Schrofenpass lag noch im Schatten, aber die Beine wollten erst wieder auf bergauf umgepolt werden. Jörg meinte noch „ich mach mal bissle langsamer“ – und keine 2 Minuten später wandelte sich das in die Aussage „mein Magen rebelliert, nix geht, ich brauche einen Busch. Sofort“. Sofort war etwas blöd. Genau auf diesem Kilometer rechter Hand steiler Fels, links steiler Abhang nach unten. Blöd. Besagter Kilometer später war dann ein Abzweig und eine repräsentative Auswahl an Latschenkiefern erreicht. Kurze Pause. Rückmeldung „etwas Besserung“. Diese Besserung hielt leider nur 100 m, nach welchen Jörg sich mal setzen musste, der Kreislaufteufel hat ihm schlicht den Stecker gezogen. Froh war ich, dass wirklich viele Mitläufer um uns gleich Hilfe anboten und auch beim Auffangen als es dann die Füße unter dem Boden weggezogen hat mit aufgefangen haben. Puh. Erstmal Pause, gucken, was hilft… Gel, Wasser oder halt einfach nur im Gras liegen und Pause. Die hat es gebraucht. Sukzessive hat Jörg seine Farbe im Gesicht von kreidebleich zu nur leicht bleich zurückerlangt und nach einer 3/4 Stunde setzten wir unsere Etappe dann fort. Zwar ging es ihm nicht gut und die ein oder andere Pause und vorsichtige Wandereinlagen hat es gebraucht, aber der Hund hat sich da durchgequält. Es waren aber weite 7 km bis zur VP2. Diese haben wir dann für eine ausgiebige Pause genutzt und auch Jörg ging es langsam wieder besser. Die letzten km bis Lech hatten zwar auch noch einige hm parat, aber doch auch endlich Downhillkilometer, die allesamt gut laufbar waren.

Fazit: egal wie gut man vorbereitet ist, sowas kann passieren und wir sind glücklich, in Lech angekommen zu sein und morgen wieder starten zu können. Hätte auch anders ausgehen können heute. Jetzt heißt es gut erholen damit das möglichst nicht mehr passiert.

Die Regeneration begann bei Jörg mit Haferbrei mit Salz, das sei DAS magenfreundliche Mittel der Wahl.

Das wiederum hat Jörg und Teammanager Sandra nach der Pastaparty zu Sangeseinlage vom Hafer und Bananenblues veranlasst. Schön, wenn im Team Leki auch noch abendliche Äffle & Pferdle Parodien stattfinden.

Schauen wir mal, wie es morgen läuft, Gewitter sind auf den frühen Mittag angekündigt, ergo ist der Start auf 7 Uhr vorverlegt. Nicht, dass wir auch noch ausgeschlafen an den Start gehen würden.

[Susanne]

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